Gritt Marienfeld wünscht sich mehr Frieden und Glück in den Herzen

Högersdorf (ohe). Das Geld ist weg, der Motor ihres fahrenden Zuhauses hat Totalschaden. Fröhliche Festtage sehen für viele Menschen anders aus. Doch Gritt Marienfeld ist glücklich. Bei Kaffee in ihrem Wohnmobil Sunny erzählt sie, warum das so ist und warum sie dem Menschen dankt und Glück wünscht, der ihr Geld aus einem im Bus verlorenen Portmonee genommen hat.

Gritt Marienfeld sagt von sich selbst: „Ich komme aus der Hölle“. Misshandlungen und viele  Krisen hat die 59-Jährige erlebt. Sie hat all das überwunden und den Weg zu sich selbst gefunden. „Bevor uns die Komfortzone genommen wird, handeln wir nicht“, sagt Gritt Marienfeld. Während sie sich an die schweren Kindheitstage erinnert, kullern ihr die Tränen. „Lassen sie sich davon nicht irritieren“, bittet sie. Und gleich darauf strahlt sie wieder über das ganze Gesicht.

Als sie das verlorene Portmonee ohne ihr Geld zurückbekam, spürte sie, dass sie jetzt das erreicht hat, wonach sie immer strebte: Frieden im Herzen. „Es hat keine drei Sekunden gedauert, da habe ich dem Menschen, der das Geld und den Lottoschein genommen hat, alles Gute gewünscht. Ich hoffe, dass er sich mit dem Geld etwas Gutes tun kann, damit er sein Leben verbessert und im Lotto gewinnt“, sagt Gritt Marienfeld.

In ihrem Freundeskreis, wie auch im Fundbüro der Autokraft, überraschte sie mit dieser Einstellung. „Als ich von dem zurückbekommenen Portmonee erzählte, fragten alle zuerst nach dem Geld. Mir ist das nicht wichtig. Ich habe mich gefreut, dass meine Papiere und Karten wieder da sind“, erklärt Gritt Marienfeld. „Man weiß nie, warum ein Mensch so handelt“, fügt sie hinzu.

Gritt Marienfeld wünscht sich, dass es Menschen gibt, die sie mit ihrer Geschichte von dem verlorenen Portmonee berührt und hofft, dass sie in Zukunft auf eine neue Art reagieren, wenn ihnen etwas Ähnliches passiert.