Herz- und Gefäßzentrum Bad Segeberg Erstmalige Implantation einer biologischen Avalus Aortenklappe
Bad Segeberg (em).Es war ein großer Tag im Herz-OP der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie der Segeberger Kliniken. Erstmalig wurde von Chefarzt Prof. Dr. Stefan Klotz und seinem Team eine biologische Avalus Aortenklappe implantiert.
„Wir sind immer auf der Suche nach der bestmöglichen Therapie für unsere Patienten“, so Prof. Klotz. „Wir sind sehr froh, neben den bereits existierenden biologischen Aortenklappen der Firma Edwards, nun auch die modere Avalusklappe der Firma Medtronic hier in Segeberg anbieten zu können, um für jeden Patienten individuell die für ihn optimale Klappentherapie zur Verfügung zu stellen“.
In der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie werden jährlich circa 200 Herzklappen implantiert. Dabei wird nicht mehr, wie in der Vergangenheit, der ganze Brustkorb eröffnet. Viel mehr reicht ein kleiner Hautschnitt von wenigen Zentimetern aus, um dem Operateur die freie Sicht zur Herzklappe zu ermöglichen.
Der 70-jährige Patient, der neben dem Aortenklappenersatz noch eine Rekonstruktion der Mitralklappe und zwei arterielle Bypassgraft erhielt, ist wohlauf und wieder voll belastbar. Bereits eine Woche nach der großen Operation konnte er in die eigene Rehabilitationsklinik entlassen werden. Die postoperative Kontrolluntersuchung bestätige die exzellente Funktion der neuen Aortenklappe.
Gerade im Bereich der Klappentherapie will die Segeberger Klinik ein Vorreiter in Schleswig-Holstein sein. Die Avalusklappe wurde vor etwa 5 Jahren von der Firma Medtronic entwickelt und ist dementsprechend eine sehr neue und innovative biologische Aortenklappe. Nun wurden die Fünf-Jahres-Daten veröffentlicht mit exzellenter Performance für den Patienten. Der Grund für diese guten Ergebnisse ist ein spezieller Prozess in der Herstellung der Segel aus Rinderherzbeutel, bei der eine spätere Verkalkung der Klappe minimiert wird. Zudem ist das Gerüst der Klappe nicht aus Metall, sondern aus einem speziellen flexiblen Polymer hergestellt und mit Bariumsulfat imprägniert, um sie im Röntgenbild sichtbar zu machen.
Noch immer stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen die weltweit häufigste Todesursache dar. Rund 18 Millionen Todesfälle sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich auf sie zurückzuführen. Für die Herzgesundheit kann man selbst einiges tun: Als Raucherin oder Raucher eine Entwöhnung versuchen, die Ernährung ändern, auf ausreichend Bewegung achten und bei Übergewicht abnehmen.