Karrierechancen beginnen mit Ausbildung im Handwerk
Bad Segeberg (kf). „Karrieretüren öffnen sich nicht zwangsläufig an der Uni“, sagt Carsten Bruhn, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Mittelholstein, und wirbt für die Ausbildung im Handwerk. Dort seien die Karrierechancen besser denn je, betont er.
In vielen Handwerksbetrieben, auch im Kreis Segeberg, stünden Generationswechsel an, so dass mit entsprechender Fortbildung, wie zum Beispiel einer Meisterprüfung, der Sprung in die Selbstständigkeit sehr gut möglich sei. „Auch beim Entgeld sind Handwerksmeister sogar häufig besser gestellt als Akademiker“, sagt Bruhn und sieht gleich einen weiteren Vorteil.
„Wer sein Handwerk beherrscht, sieht am Ende des Tages, was geleistet wurde“, so Bruhn. Das sorge für Zufriedenheit und mache glücklich und stolz. „Auch Klimaziele und CO2-Reduktion durch nachhaltige Energietechniken sind nur möglich, wenn es junge Menschen gibt, die diese zukünftig in die Praxis umsetzen“, unterstreicht er die Wichtigkeit der Handwerksberufe. Gleiches gilt für Smart Homes und komplexe Gebäudemanagementsysteme.
„Wer Lust auf Handwerk hat und Spaß an seinem Beruf findet und sich fortbildet, hat beste Zukunftsperspektiven“, ist sich Carsten Bruhn sicher. Durch Corona hatten die Handwerksbetriebe im Kreis Segeberg bei der Zahl der Auszubildenden starke Einschnitte zu verkraften. Derzeit beobachte man eine eher positive Entwicklung. „Wurden 2022 noch 532 Ausbildungsverhältnisse geschlossen, so sind es 2023 bereits 567 und damit 35 mehr als im Vorjahr“, so der Geschäftsführer.
Praktika bilden bei der Ausbildungsfindung den besten Einstieg und bieten beiden Seiten, dem Lehrling sowie dem Ausbildungsbetrieb, beste Möglichkeiten, sich fernab von Schulnoten kennen zu lernen. Der junge Mensch merkt, ob der Beruf etwas für ihn ist und welcher Bereich zu seinen Stärken passt. Außerdem bietet es die Möglichkeit, auszuloten, ob es zwischenmenschlich mit dem Chef, den Kollegen oder dem Umfeld des Betriebes passt.
Die Kreishandwerkerschaft Mittelholstein gestaltet ihre Internetseiten derzeit neu und wird dort zukünftig auch Kontakte für Praktikumsplätze aufführen.
Auf der Karriereleiter im Handwerk bildet das Praktikum somit die erste und die Ausbildung die zweite Stufe, mit entsprechender Weiterbildung kann sie ganz nach oben führen.