Klassentreffen nach 51 Jahren: Ehemalige Realschüler erinnerten sich an legendäre Englandfahrt
Wahlstedt (em). 51 Jahre nach ihrem Abschluss an der Wahlstedter Realschule trafen sich die damaligen Schüler wieder. Coronabedingt hatten sie ihr Jubiläumstreffen um ein Jahr verschoben.
In der fünften Klasse waren sie mit 35 unterm Dach in der Neumünsterstraße angefangen, die schrägen Wände gaben den Räumen im Dachgeschoss der damaligen Volksschule schnell den Beinamen Sperlingslust . „Auch damals gab es heiße Sommer und die Temperaturen dort stiegen gegen Mittag ins Unerträgliche – aber wir hielten durch , denn hitzefrei war damals noch ein Fremdwort
und selbst am Sonnabend gab es sechs Unterrichtsstunden“ erinnert sich Katrin Lienau. Die letzten beiden Schuljahre verbrachten 15 Jungen und 12 Mädchen in den herrlich offenen lichtdurchfluteten ebenerdigen Räumen des neuen Schulgebäudes an der Scharnhorststraße.
Das Organisatorenteam Beate Mönkedieck (geb. Kucht), Brigitte Koep (geb. Slezak) und Frank Hübner hatten dieses Treffen zwei Jahre lang vorbereitet und waren sichtlich froh, eine passende Lücke im dritten Corona-Jahr gefunden zu haben, um sich ohne einschränkende Maßnahmen zu treffen.
Denn insgesamt 21 Ehemalige kamen, um sich in den Räumen des Wahlstedter Tennislubs von Toni Hasanramaj bewirten zu lassen und bei hochsommerlichen Temperaturen auf der Terrasse mit Blick auf die nur leicht bespielten Außenplätze mit verwaisten Rängen wunderschöne Stunden des Wiedersehens unter Sonnenschirmen zu genießen.
Die damalige Klassenlehrerin Katrin Lienau, die Sport- und Handarbeitslehrerin Angelika Remmers, der Bio- und Chemielehrer Klaus Lienau, der Geschichtslehrer Wilfried Jendis plauderten mit den Schüler*innen von damals.
Unterschiedlich waren die Erinnerungen an den Unterricht in Deutsch, Erdkunde oder Französisch, verbindend aber sind bis heute die Erlebnisse und Anekdoten einer legendären Englandreise im Anschluss an die Abschlussprüfungen und vor der endgültigen Entlassung im Juni 1971. Ganze zwei Wochen war die Klasse mit Katrin Lienau und Horst Jacobsen, mit dem Bus im Süden Englands unterwegs. Unvergessen sind der Besuch von Shakespeares Geburtshaus in Stratford, das Baden bei Sturmwarnung an Cornwalls Küste, Drücken der Schulbänke in Eton, Probieren der Bärenfellmütze am Londoner Tower, Ausleihen der Gitarre von Straßenmusikern in Coventry. Und das Ganze für 200 Mark.
Brigitte Koep erstellte ein kurzweiliges Fotobuch, das zum Preis von 25 €Euro bestellt werden kann. Katrin Lienau überreichte jedem/jeder Ehemaligen einen signierten Band Kunst am Bau, worin sich mehrere Hinweise mit Fotos auf die Wahlstedter Schulen befinden.