Kleine Anna Kreis hilft seit 15 Jahren Kindern und Jugendlichen Kindern die Startbahn glätten
Wankendorf (ohe). Als Marion Gurlitts Tochter mit einigen Mitstreitern den Kleine Anna Kreis in Wankendorf gründete, ging ihre Tochter noch zur Schule. Damals wurde die Offene Ganztagsschule (OGS) an der Wankendorfer Schule eingeführt. Mit der OGS bot die Schule kostenpflichtig ein Mittagessen für die Schüler an, doch einige Eltern konnten sich das nicht leisten. Als Marion Gurlitt davon erfuhr, beschloss sie zu helfen.
Seither hilft der Kleine Anna Kreis Kindern und Jugendlichen aus finanziell schwachen Familien im Amt Bokhorst-Wankendorf und Umgebung. Der Verein unterstützt die Mädchen und Jungen mit Ausrüstung, Unterrichtsmaterialien und Mittagessen, erstattet Kursgebühren der Offenen Ganztagsschule und ermöglicht die Teilnahme an Ferienangeboten, Ausflügen und Klassenfahrten. 91.000 Euro schüttete der Verein aus.
„Wir wollen die Startbedingungen für Kinder egalisieren“, sagt Marion Gurlitt. Diese Hilfe scheint heute dringender denn je. Immer mehr Anträge erreichen den Kleine Anna Kreis. Zudem steigen die Kosten für Unterrichtsmaterialien, Mittagessen, Kursgebühren, Ausflüge und Klassenfahrten.
Im vergangenen Schulhalbjahr half der Kleine Anna Kreis 28 Mädchen und Jungen. Zwei Mal musste Marion Gurlitt Anträge ablehnen, da kein Geld mehr in der Vereinskasse war. Das tat ihr sehr weh.
Der Kleine Anna Kreis zählt heute 30 Mitglieder. Alle arbeiten ehrenamtlich. Die Förderungen finanziert der Verein ausschließlich durch Spenden. Bei Geburtstagen, Jubiläen oder Hochzeiten bekommt der Verein schon einmal etwas größere Spenden. Zudem präsentiert der Verein regelmäßig Kulturveranstaltungen, bei denen die Künstler auf ihre Gage verzichten. So gehen die Einnahmen komplett in die Vereinskasse.
Zum Geburtstag des Kleine Anna Kreis treten Matthias Stühr-woldt und Achim Schnoor am Sonntag, 17. März, um 15 Uhr im AWO-Familienzentrum Wankendorf (Kirchtor 18) auf. Am Freitag, 17. Mai, liest dort Anja Marschall aus einem ihrer Kriminalromane.
Seit 2018 betreibt der Verein im AWO-Familienzentrum eine Tauschbücherei. Hier kann jedermann kostenlos Bücher lesen, mitnehmen oder gegen andere tauschen. Kinderbücher sind hier schnell vergriffen. Marion Gurlitt achtet darauf, dass in der Kinderbücherecke alle Bücher die neue Rechtschreibung beachten. „Das ist wichtig, sonst lernen die Kindern beim Lesen etwas Falsches.“
Darum Kleine Anna
Der Name Kleine Anna leitet sich aus Artikel des Lokaljournalisten Richard Barthelme her. Der Redakteur recherchierte zur Kinderarmut und schrieb in seinem Artikel über eine fiktive Kleine Anna. Auch in Preetz hat ein Verein diesen Namen aufgegriffen. Beide Vereine sind aber eigenständig.
