Neue Travebrücke schwebte ein
Bad Segeberg (ohe). In luftige Höhe hob der Autokran die 12,5 Tonnen schwere Stahl- und Holzkonstruktion. Dann wurde es knifflig: Punktgenau musste der Kranfahrer die 21 Meter lange Brücke auf den vier Stahlpollern über der Trave absetzen. An allen Ecken halfen Arbeiter mit und dirigierten die Brücke zum richtigen Punkt. „Wir lagen auch schon einmal zehn Zentimeter daneben. Da hatte sich jemand vermessen“, erzählt einer der Stahlbauer. Dieses Mal läuft alles glatt. Mit seinen beiden Kollegen schweißt er die Stahlkonstruktion der Brücke auf den von Kollegen eingeschlagenen Pollern fest.
Das Brückenbauwerk ersetzt die ehemalige Soldatenbrücke. 2018 wurde die Brücke und damit auch der Wander- und Radweg gesperrt. Antje Langethal, die Leiterin des städtischen Bauamtes, rechnet damit, dass der Weg im April oder Mai wieder freigegeben wird. Bis dahin wird an den Zuwegungen gearbeitet. Von der Hamburger Straße bis zur Brücke soll der Weg asphaltiert werden. Von der Bundesstraße B 206 bis zur Trave bleibt der Weg wassergebunden. 750.000 Euro kostet die Baumaßnahme. „Wir bekommen eine Förderung vom Kreis Segeberg in Höhe von 70 Prozent“, freut sich Antje Langethal.
An Spanngurten hängen noch einige alte Holzteile der Vorgängerbrücke über der Trave. An dem maroden Holz befanden sich Insekten, die über dem Wasser ablaichten. Jetzt haben die Tiere den Fortpflanzungszyklus beendet, sodass die Holzteile entfernt werden können.
In der Lettow-Vorbeck-Kaserne stationierte Pioniere errichteten die sogenannte Soldatenbrücke in den 1970er-Jahren. Soldaten des Panzergrenadierbataillons nutzten die Brücke als Abkürzung auf dem Weg in die Südstadt. Heute gehört die Brücke zum Fernwanderweg Mönchsweg. Nur wenige Meter von der viel befahrenen Bundesstraße führt der Weg durch ein einmaliges landschaftliches Kleinod im Naturschutzgebiet.