Neuer Psychiatrie-Film im Kino:Krisenerfahrene Jugendliche im Fokus

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von Gerald Henseler

Neuer Psychiatrie-Film im Kino:Krisenerfahrene Jugendliche im Fokus

Stephan Häfner, Theaterleiter CinePlanet 5, Andrea Rothenburg, Produzentin Psychiatrie-Filme, Verena Klose, Erfahrungsexpertin und Dr. Niklas Holze, Kinder- und Jugendpsychiater stellten den Film im CinePlanet5 vor.Foto: hfr

Bad Segeberg (ohe). Immer mehr Jugendliche machen Erfahrungen mit psychischen Krisen: Depressionen, Trauma, Ängste, Süchte, Essstörungen, Schizophrenie, Zwänge und andere Erkrankungen stellen sie und ihr Umfeld vor besondere Herausforderungen. War es vor der Coronazeit jeder fünfte Jugendliche, dem es nicht gut ging, ist es jetzt jeder dritte. Auch die Zahlen von Schulabsentismus, also dem ständigen oder wiederholten Fehlen in der Schule, steigen stetig.

Der neue Film „Hört uns zu! –Krisenerfahrene Jugendliche im Fokus“, unter der Regie der im Kreis Segeberg lebenden Andrea Rothenburg, hat schon bei der Premiere in Berlin viel Anerkennung bekommen. Er gibt Jugendlichen eine Stimme, die psychische Krisen erlebt haben und immer noch erleben. Die Dokumentation zeigt, wie sie den Herausforderungen begegnen, was ihnen hilft und was nicht. Der Film bietet Einblicke in ihre Bedürfnisse und Hoffnungen.

Sophia, Michelle, Korbinian, Nina, Julia und Josef wollen gehört werden und machen anderen Mut. Psychische Krisen können überwunden werden oder man kann lernen, mit den Erkrankungen zu leben. Nun wird der Film im Rahmen der Segeberger Kulturtage auch im Bad Segeberger Kino CinePlanet 5 präsentiert. Jeweils nach den Filmvorführungen werden offene Diskussionen mit Andrea Rothenburg, den Kinder- und Jugendpsychiatern Dr. Elke Mohme-Bannert und Dr. Niklas Holze sowie den Erfahrungsexpertinnen Verena Klose und Melanie Goltschnig angeboten. Dr. Holze möchte Ängste nehmen: „Gerade in der aktuellen Zeit ist es für viele junge Menschen schwer, Halt zu finden. Es gibt viel Unterstützung, die hilfreich sein kann, um wieder auf die Beine zu kommen.“

Theaterleiter Stephan Häfner freut sich auf die Veranstaltungen: „Wir bieten gern den Raum, damit das Thema viele Menschen im Kreis Segeberg erreicht und es ist natürlich anders, dieses Thema auf der Leinwand in Gesellschaft zu behandeln, als allein zu Hause am Laptop. Wenn man dann anschließend ins Gespräch kommt, ist das Teilen von Belastungen ein wichtiger Schritt.“

Andrea Rothenburg baut mit ihren Psychiatrie-Filmen Vorurteile ab und bringt gesellschaftlich relevante Themen in die Öffentlichkeit. Sie ist 1. Vorsitzende des Vereins Psychiatrie in Bewegung, bietet Fortbildungen für Lehrkräfte an und besucht mit ihrem Team Schulklassen, um präventive Arbeit zu leisten: „Es wird zu oft an Problemen von jungen Menschen vorbeigeschaut.

Als Gesellschaft sollte es unsere Aufgabe sein, an Lösungen zu arbeiten. Der Film ermuntert, sich Hilfe zu holen und nicht allein mit Problemen zu bleiben, denn das kann Leben retten“, so Rothenburg.

Das Bad Segeberger Kinocenter CinePlanet 5 zeigt den Film am Donnerstag, 19. September, um 10 Uhr für Schulen und am Freitag, 20. September, um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet zwölf Euro. Karten gibt es im Vorverkauf unter der Rufnummer 0  45  51 / 80   04  00 und auf der Website www.cp5.de.


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