Programm von VHS, Arbeitsagentur und Jobcenter: Kita-Helferinnen sind gefragt
Bad Segeberg (ohe). Strahlende Gesichter und fröhliches Lachen machen es deutlich: Dieses Projekt ist gelungen. Zusammen mit der Volkshochschule (VHS) Bad Segeberg und in enger Kooperation mit der Arbeitsagentur und dem Jobcenter Bad Segeberg hat der Kreis Segeberg eine berufsvorbereitende Qualifikation für Menschen mit Migrationshintergrund auf den Weg gebracht.
17 Frauen ganz unterschiedlicher Herkunft und Qualifikation bereitete Chelusa Gorges von der VHS für den Berufseinstieg in Kindertagesstätten vor. Zwei Teilnehmerinnen bekamen bereits vor Abschluss der Ausbildung eine Anstellung. „Die Absolventinnen werden von den Arbeitgebern aufgesogen“, meint Michael Kölln, Geschäftsführer der VHS Bad Segeberg.
Regine Ibe, Leiterin der Kindertagesstätte Tausendfüßler in Nahe, hat eine der Teilnehmerinnen eingestellt. Sie ist begeistert von dem Engagement und dem Ehrgeiz der jungen Frau. Unbedingt wieder arbeiten möchte auch Khelada Kehllo. Die kurdische Grundschullehrerin hat sich an einer Kindertagesstätte in Bad Bramstedt beworben und hofft auf eine Anstellung.
Unter den 17 Teilnehmerinnen des ersten Lehrgangs waren Frauen, die noch nie gearbeitet haben, aber auch Frauen mit abgeschlossenem Studium. Matthias Hope, der Migrationsbeauftragte des Jobcenters, hofft, künftig homogenere Gruppen zusammenstellen zu können. Viele seiner Kundinnen wünschen sich eine Arbeit mit Kindern. Ihre größten Ängste haben sie vor dem Erlernen der deutschen Sprache. Zu der berufsvorbereitenden Qualifikation gehören auch Sprachkurse. „Sprachbildung ist das A und O“, meint Michael Krützfeldt, Kita-Referent beim Kreis Segeberg. Im Rahmen der Qualifikationsmaßnahme sollen alle Teilnehmerinnen das Niveau B2 erreichen. Er ist sich sicher, dass die Absolventinnen Vielfalt in die Kindertagesstätten bringen und die Einrichtungen bereichern.
Rund 10.800 Erwachsene sind im Kreis Segeberg derzeit arbeitssuchend gemeldet. 1.500 von ihnen kommen aus der Ukraine, 700 aus den acht am häufigsten vertretenen Migrationsländern. „Im Bereich der Kindertagesstätten haben wir einen großen Bedarf an Arbeitskräften“, sagt Stefan Stahl, Bereichsleiter und stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters Bad Segeberg.
Die berufsvorbereitende Qualifikation hilft beiden Seiten. Michael Krützfeldt sieht den Kreis Segeberg als Vorreiter für ähnliche Projekte im ganzen Land.
Volkshochschule, Kreis Segeberg und Jobcenter planen bereits die nächste Qualifizierungsmaßnahme. Sie soll im Dezember beginnen.
