Schichtwechsel baut Barrieren ab

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von Gerald Henseler

Schichtwechsel baut Barrieren ab

Svenja Kuhn (AGS Bad Segeberg, v.re.), Morten Hollmann (Zimmerei Hollmann) und Nadja Lembke (Kreis Segeberg) nahmen an der Aktion Schichtwechsel teil.Foto: hfr

Bad Segeberg (em). Erstmals nahmen die Segeberger Wohn- und Werkstätten (SeWoWe) an der bundesweiten Aktion Schichtwechsel teil. Daran beteiligten sich Werkstätten für Menschen mit Behinderung aus allen Bundesländern. Bei dieser Aktion tauschen Beschäftigte dieser Einrichtungen mit Arbeitnehmern des ersten Arbeitsmarktes.

„Als ich davon hörte, dachte ich mir gleich: Da machen wir dieses Jahr mit“, sagt Kathrin Harms, Bereichsleitung Berufsbildungsbereiche der SeWoWe. „Die Umsetzung und Organisation der ganzen Sache war dann aber noch aufwändiger, als gedacht. Zunächst haben wir versucht, auf den vorhandenen Pool von Arbeitgebern, mit denen wir Kontakt haben, zurückzugreifen. So kam es zum Beispiel zu dem Tausch mit der Eingliederungshilfe. Hier freute sich die Mitarbeiterin sehr, einmal die Werkstätten aus der Perspektive eines Beschäftigten kennenzulernen und nicht immer nur aus der Theorie. Einer der Beschäftigten aus dem Büroservice der Werkstatt für behinderte Menschen tauschte dann mit ihr“, sagt Kathrin Harms.

Im zweiten Schritt wurde auf Kontakte im privaten Bereich zurückgegriffen, anschließend dann Kaltakquise betrieben. Das heißt, es wurden ganz gezielt Betriebe und Firmen angerufen, um sich  vorzustellen. „Viele Menschen haben ein falsches Bild von einer Werkstatt für behinderte Menschen. Die Aktion dient dem gegenseitigen Kennenlernen. Barrieren können abgebaut werden und das Verständnis füreinander wächst. Neue Kontakte entstehen“, sagt Kathrin Harms und ergänzt: „Die Aktion wurde von als sehr sinnvoll angesehen – auch weil  ein Praktikum für einen Tag und für nicht drei Wochen besser umzusetzen ist.“

Es nahmen insgesamt fünf Beschäftigte bzw. fünf Betriebe am Schichtwechsel teil. Die Partnerunternehmen, die getauscht haben, waren die Eingliederungshilfe Bad Segeberg, die Tischlerei Hollmann Bad Segeberg, der Bauhof Bad Bramstedt und die Ergotherapie-Schule AGS in Bad Segeberg. „Wir haben uns flexibel gezeigt und zum Beispiel mit dem Café Goldmarie in Bad Segeberg einen Termin im November vereinbart, da der 10. Oktober nicht passte. Hier wird im November ein Mitarbeiter des Cafés mit einem Menschen mit Behinderung aus den Segeberger Wohn- und Werkstätten tauschen“, sagt Kathrin Harms.


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