Schildkröten sonnen sich am Kalkberg
Bad Segeberg (ohe). Auf einem Stück Totholz sitzt sie in der Sonne und reckt ihren gelb-schwarz gestreiften Hals in die Höhe. Nur wenige Meter weiter sitzt eine andere Schildkröte ebenfalls auf einem toten Stamm. „Die Schildkröten habe ich lange nicht mehr gesehen“, sagt Jürgen Hensel. Er wohnt in der Nähe des Kleinen Segeberger Sees und geht hier oft mit seinem Hund spazieren. Es sind wohl fünf oder sechs Jahre her, da sah Hensel erstmals eine Schildkröte im Kleinen Segeberger See. „Ich habe damals ein Foto gemacht. Die Schildkröte hatte einen roten Streifen an der Wange“, berichtet Hensel. Der fehlt bei den Schildkröten, die jetzt im Kleinen Segeberger See leben.
Bei den Schildkröten handelt es sich um Gelbbauchschildkröten. Diese Art stammt aus ruhigen Gewässern der USA zwischen Südost-Virginia und dem nördlichen Florida. Zoohandlungen bieten die Wasserschildkröten in Deutschland an. „Es kommt leider immer wieder vor, dass diese Tiere ausgesetzt werden“, sagt Dr. Christoph Kröger, der Vorsitzende der Ortsgruppe Bad Segeberg im Naturschutzbund Deutschland (NABU). Die Schildkröten überleben bei uns in freier Wildbahn mehrere Jahre. In kalten Wintern versterben sie.
Im Kleinen Segeberger See ist derzeit ein anderes Naturschauspiel zu sehen. Erdkröten sind zum Laichen aus den Gehölzen am Kalkberg in den See gezogen. In geschützten Bereichen legen sie ihren Laich ab, bevor sie wieder zurück in den Wald ziehen. Die vielen Enten auf dem See machen den Kröten die Fortpflanzung schwer. Sie fressen den großen Teil des Laichs.
Besonders an Tagen mit Nieselregen wandern die Kröten. Viele werden auf dem Weg überfahren.