Stadt Bad Segeberg setzt auf digitale Straßenzustandsanalyse KI soll für bessere Straßen sorgen

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von Gerald Henseler

Stadt Bad Segeberg setzt auf digitale Straßenzustandsanalyse KI soll für bessere Straßen sorgen

Fabian Riemke, Vorarbeiter beim Bauhof der Stadt, testete als erster das digitale Straßenmanagementsystem. Die Kamera klebt hier an der Windschutzscheibe seines Fahrzeuges. Fotos: ohe

Bad Segeberg (ohe). Wo gibt es Risse in der Straße, welches Verkehrsschild ist beklebt und hat sich ein Gullydeckel abgesenkt? Um sich ein Bild vom Zustand der Straßen in Bad Segeberg zu machen, mussten die Mitarbeiter des Bauamtes oder des Bauhofes bislang stundenlang mit Block und Stift durch die Straßen der Stadt gehen. Das ist nun vorbei. Künftig übernimmt ein digitales Straßenmanagementsystem diese Aufgaben.

„Unsere KI (künstliche Intelligenz) erkennt Straßenschäden in 15 verschiedenen Schadensklassen. Außerdem werden defekte Verkehrszeichen, Schachtdeckel und Wasserabläufe automatisch erkannt und dokumentiert“, erklärt Katerina Papamichael, Kundenbetreuerin der Firma Vialytics. Sie stellte den Mitarbeitern des Bauamtes und des Bauhofes im Bad Segeberger Rathaus das Straßenmanagementsystem vor. Nach einer Schulung im Januar will die Stadt Bad Segeberg das System einsetzen. Zwei bis drei Tage wird es dauern, das 75 Kilometer lange Straßennetz der Stadt in beide Richtungen abzufahren. Alle vier Meter macht das Vialytics-System dabei Aufnahmen. Künstliche Intelligenz wertet die Bilder aus und erkennt selbst kleinste Risse in der Straßendecke. Mit dem Handy können Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Fotos von umgefahrenen Pollern, defekten Spielgeräten und anderen Mängeln hinzufügen.

Bürgermeister Toni Köppen hofft, dass städtische Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durch den Einsatz des Straßenmanagementsystems ihre Arbeitszeit effektiver nutzen können. Köppen wünscht sich, dass das System ein so gutes Bild vom Straßenzustand gibt, dass Reparaturen frühzeitig erfolgen können. Er möchte komplette Straßensanierungen vermeiden und so den Bürgern die Beteiligung an Straßenausbaumaßnahmen ersparen. „Wir werden künftig zweimal jährlich den Straßenzustand mit dem System überprüfen“, kündigt Bauamtsleiterin Antje Langethal an. Im März und September werden die Wagen mit der Kamera an der Windschutzscheibe unterwegs sein. Auch den Zustand von Rad- und Fußwegen will die Stadt mit dem System dokumentieren.

In Preetz, Plön und Bargteheide ist das Straßenmanagementsystem bereits im Einsatz. Die Firma Vialytics ist mit dem System in ganz Deutschland, Frankreich und den USA am Markt. Auch dem Zweckverband Ostholstein (ZVO) hat Katerina Papamichael das Straßenmanagementsystem bereits vorgestellt.


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