Tafelstiftung auf Expansionskurs
Bad Segeberg (em). Die anhaltenden Krisen haben die Nachfrage von Bedürftigen bei den Tafeln in Schleswig- Holstein und Hamburg deutlich gesteigert: Mehr als 60 Prozent der Tafeln im Norden kämpfen mit einem um rund 50 Prozent gestiegenen Andrang. Teilweise sind die Einrichtungen sogar dazu gezwungen, einen Aufnahmestopp von Tafelkunden zu verhängen und Wartelisten zu führen. Die Mitglieder des Vorstandes und des Kuratoriums der Tafelstiftung Schleswig-Holstein-Hamburg erörterten in ihrer gemeinsamen Sitzung bei der Firma Möbel Kraft in Bad Segeberg diese angespannte Situation. Beide Gremien sehen den Kurs der Tafelstiftung bestätigt: Diese hat im Jahr 2022 bereits eine Rekordsumme von mehr als 80.000 Euro aufgewendet, um den Tafeln im Lande Hilfestellung bei ihrer operativen Arbeit zu gewähren.
Unter anderem lieferte die Stiftung weitere Gitter-Sammelboxen an Tafeln aus, mit denen sie zusätzliche Lebensmittelspenden bei den Kunden der Supermärkte einwerben können. Unzählige Papiertragetaschen und spezielle Kartons galt es zu liefern, den Helfern bot die Stiftung Trainingskurse an und gewährte finanzielle Unterstützung zur Optimierung der Tafelarbeit. „Wir sind in diesem Jahr unserer Aufgabe ‚Wir helfen den Helfern‘ sehr gut gerecht geworden. Allerdings sind wir weiter angehalten, intensiv um Spenden zu werben, um unseren Tafelhilfsfonds auf hohem Niveau zu halten“, sagte der Vorstandsvorsitzende Konsul Bernd Jorkisch.
Zur weiteren Verbesserung ihrer Arbeit stärkte die Stiftung das Kuratorium mit zwei neuen Mitgliedern: der Leiterin der Tafel Neumünster, Christina Arpe, und der Ministerialrätin im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur, Bettina Becker aus Bad Segeberg. „Wir freuen uns darüber, dass das Kuratorium mit diesen beiden Persönlichkeiten weitere Expertise dazugewonnen hat und künftig noch breiter aufgestellt ist“, betonte der Kuratoriumsvorsitzende Prof. Dr. Hans Jörg Schmidt-Trenz.