Tierschutz muss viele Aufgaben bewältigen

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von Gerald Henseler

Tierschutz muss viele Aufgaben bewältigen

Henrike Schwartz, die Vorsitzende des Vereins Tierschutz Bad Segeberg und Umgebung (Mi.), freut sich über die jahrzehntelange Unterstützung der beiden Ehrenamtlerinnen Renate Schulz und Christiane Rosin (re.).Foto: mq

Bad Segeberg (mq). Einfach hat es der Tierschutz eigentlich nie. Auch der Verein für Bad Segeberg und Umgebung hat viele Aufgaben zu meistern und deren Finanzierung zu sichern. Von den 200 Mitgliedern, die regelmäßig ihren Beitrag zahlen, gibt es rund 30, die zusätzlich aktiv im Einsatz sind – entweder für den regelmäßigen Flohmarkt oder im Futterdienst am Wochenende.

Der Verein mit dem vierköpfigen ehrenamtlichen Vorstand mit Henrike Schwarz (Vorsitzende), Ute Brandau (2. Vorsitzende), Stefanie Krosta (Kassenwartin) und Vanessa Nowak (Schriftführerin) unterhält das Tierheim im Neuland 2 in Bad Segeberg. Dort sind die Tierheimleiterin Anja Steffen als gelernte Tierpflegerin und die beiden Auszubildenden Merle Voß und Merle Thies fest angestellt. Sie erledigen die täglichen Arbeiten wie Füttern, Reinigen und den Empfang von Fundtieren. Auch die Zusammenarbeit mit Ämtern und Tierärzten muss koordiniert werden.

„Es ist ja nicht zu planen, wieviele Tiere bei uns abgegeben werden oder wir vermitteln können“, sagt Anja Steffen. „Wir sind ja kein Gnadenhof. Möglichst jedes Tier soll auch wieder ein neues Zuhause finden“, sagt die Tierheimleiterin. Im Neuland werden neben den Katzen auch Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen, Schildkröten und verschiedene Sittiche versorgt. Hunde werden nicht in Bad Segeberg untergebracht, sie kommen zu Pflegestellen oder Hundepensionen.

Das Online-Angebot macht es dem Tierschutzverein bei der Vermittlung nicht einfach. „Das Internet ist voll von Tieren, die meist auch teuer sind“, sagt Henrike Schwarz. Dabei lohne es sich immer, im Tierheim zu schauen. „Hier sind die Tiere gechipt, geimpft, kastriert und entwurmt“, sagt Henrike Schwarz. Und in der Regel auch günstiger. Eine Garantie, dass das Tier ohne jegliche Einschränkungen ist, gibt es ohnehin nicht. „Wir können nicht hineinschauen, aber wir können vieles ausschließen“, sagt Henrik Schwarz.

Bei aller Euphorie, wenn es um die Vermittlung von Lebewesen geht, hält sich auch der Tierschutz an eigene Regeln. „Wir schauen genau hin, wohin das Tier geht. Es muss schon für alle Seite passen. Das verstehen nicht alle Leute“, sagt Anja Steffen. „Keiner will jemandem etwas Böses unterstellen, aber alle Seite, die Tiere, der Tierschutz und der neue Halter, sollen am Ende zufrieden sein“, sagt Henrike Schwarz.

„Außerdem stehen wir im Tierheim bei allen Schwierigkeiten mit Rat und Tat zur Seite. Und wenn es nicht geht, nehmen wir das Tier auch zurück“, sagt Anja Steffen, die sich dankbar dafür zeigt, dass Basses Blatt regelmäßig die Anzeige „Wir suchen ein neues Zuhause“ kostenlos abdruckt. „Das hilft sehr viel!“

Mehr über den Tierschutz und Möglichkeiten zu helfen findet man unter www.tierschutz-bad-segeberg.de.

Verein lebt vom Ehrenamt

Bad Segeberg (mq). Der Verein Tierschutz Bad Segeberg und Umgebung kann sich auf seine ehrenamtlich aktiven Mitglieder verlassen. „Zuverlässige Ehrenamtler sind Gold wert“, weiß die Vorsitzende Henrike Schwartz. Renate Schulz und Christiane Rosin gehören zu den Mitgliedern, die am längsten mit Rat und Tat zur Seite stehen. 30 Mitglieder übernehmen regelmäßig praktische Aufgaben wie zum Beispiel den Futterdienst am Wochenende.

Christiane Rosin ist schon seit 35 Jahren im Tierschutz aktiv, hat die damalige Zweiggruppe Ost im Segeberger Tierschutzverein geleitet. Seit vielen Jahren ist sie zusammen mit Renate Schulz, ehemalige zweite Vorsitzende, für die Organisation der regelmäßig  auf dem Vereinsgelände im Neuland 2 in Bad Segeberg stattfinden Flohmärkte und Bücherflohmärkte verantwortlich. „Der Erlös dieser Flohmärkte ist wichtig für die Finanzierung unseres Vereins“, sagt Henrike Schwartz.

Christiane Rosin brennt auch nach 35 Jahren noch für den Tierschutz. „Ich mache das aus Liebe zu den Tieren“, sagt sie. Alle zwei Monate findet der Flohmarkt statt. „Aber leider nimmt die Menge und die Qualität der Dinge, die bei uns für die Flohmärkte abgeben werden, ab“ sagt Renate Schulz. Trotzdem sind die Märkte alle zwei Monate noch gut besucht, denn das Angebot ist nach wie vor sehr groß. Haushaltswaren, Dekorationsartikel, Elektrogeräte, Spielzeug Antikes, Werkzeug, Sportartikel und vieles mehr kann man günstig erwerben. Wer etwas für den Flohmarkt spenden möchte, muss einen Übergabetermin vereinbare (Telefon 0  45  51 / 65  51).

Auch bei der neuesten Aktion sind Renate Schulz und Christiane Rosin aktiv. Beim Friedhof der Kuscheltiere zu Halloween, einer Gruselshow an zwei Wochenenden, standen die beiden an der Kasse und sorgten für Essen und Trinken.

Die nächste Aktion ist der Weihnachtsbasar und Bücherflohmarkt am Sonntag, 1. Dezember, von 10 bis 15 Uhr. In dieser Zeit wird auch für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher gesorgt.

Hinweisschild ist ein Wunsch

Bad Segeberg (mq). Der Verein Tierschutz Bad Segeberg und Umgebung finanziert sich aus Beiträgen der 200 Mitglieder, Spenden und den kommunalen Zuschüssen. Die werden von den Städten Bad Segeberg und Wahlstedt sowie den Ämtern Trave-Land, Bornhöved-Trappenkamp, Itzstedt und Leezen getragen. „Für diese Kommunen nehmen wir die Tiere auf“, sagt die Vorsitzende Henrike Schwarz.

Darüber hinaus sind es Veranstaltungen wie der regelmäßige Flohmarkt, die Gelder in die Kasse spülen. Den Flohmarkt gibt es seit dem Jahr 2000, als das Gebäude Neuland 2 bezogen wurde. Mit seinen Halloween-Veranstaltungen „Friedhof der Kuscheltiere“ hat der Tierschutz im vergangenen und in diesem Jahr viel Aufmerksamkeit erregt. Beide Male bildeten sich lange Besucherschlangen, die Leute waren begeistert von der Gruselshow.

Was wünscht sich der Tierschutz für die Zukunft? „Wie möchten, dass alle Leute, die mit Katzen zu tun haben, die Tiere kastrieren lassen“, sagt Henrike Schwarz. Dann würde man endlich einmal dazu kommen, dass die Katzen sich nicht unkontrolliert vermehren und so dafür sorgen, dass es immer voll ist im Tierheim. „Wir sind für eine Kastrationspflicht, denn irgendwann kommt man nicht mehr gegenan!“

Eine ganz besonderer Bitte hat Henrike Schwarz an die Stadt Bad Segeberg. „Wir haben schon oft den Wunsch an die Verwaltung gerichtet, dass mit einem einfachen Schild an der Hauptstraße auf unser Tierheim hingewiesen wird. Da ist bisher nichts passiert“, hofft die Vorsitzende auf Besserung.

Rewe hilft dem Tierschutz

Tanja Affeldt organisiert die Aktion Tüten für den Tierschutz im Rewe-Markt in Bad Segeberg.Foto: hfr

Bad Segeberg (mq). Der Rewe-Markt in Bad Segeberg (Am Landratspark 3) ist auch beim Thema Tierschutz aktiv. Inhaber Mathias Affeldt und seine Frau Tanja unterstützen nicht nur die Segeberger Tafel, sondern haben auch für bedürftige Tiere eine Aktion ins Leben gerufen. Von Montag, 25., bis Sonnabend, 30. November, besteht bei Rewe die Möglichkeit, gefüllte Tüten im Wert von drei oder fünf Euro zu erwerben und dem Tierschutz Segeberg und Umgebung zu spenden. „In den Tüten ist Nassfutter für Katzen unserer Eigenmarke in unterschiedlichen Mengen“, sagt Tanja Affeldt.

Aufmerksam geworden auf den Tierschutz sind Tanja und Mathias Affeldt bei der letztjährigen  Halloween-Aktion im Neuland. „In diesem Jahr waren wir mit einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Rewe beim Friedhof der Kuscheltiere. Allen hat es sehr gut gefallen“, sagt Tanja Affeldt und ergänzt: „Weil der Tierschutz eine Herzensangelegenheit für uns ist, haben wir die Aktion mit dem Katzenfutter organisiert.“

Wer hat Nando gesehen?

Nando ist am 13. November beim Spaziergang am Großen Segeberger See in der Nähe des Schmetterlingsgartens entlaufen. Seitdem sucht die Familie Bernhardt den Mischlingsrüden.Foto: hfr

Bad Segeberg (mq). Tomas Bernhardt aus Henstedt-Ulzburg liebt es, mit seinen beiden Hunden an den Seen rund um Bad Segeberg spazieren zu gehen. Auch am 13. November war er mit den Vierbeinern unterwegs, als sich der Mischlingsrüde Nando auf dem Wanderweg am Kastanienweg hinter dem Schmetterlingsgarten losriss. „Ich habe einen Moment nicht aufgepasst und da hat Nando sofort die Verfolgung eines Hasen aufgenommen, der direkt vor uns loslief“, sagt Tomas Bernhardt.

Seitdem sucht Familie Bernhardt ihren Hund. Nando trägt ein Halsband, an dem eventuell noch die Flexleine hängt, und wurde später am Tag noch einmal in der Nähe eines kleinen Waldstücks zwischen dem Campingplatz Seecamping Segeberg im Kastanienweg und der Gärtnerei Sylvester gesehen. Seitdem ist er verschwunden und die Ungewissheit, was Nando passiert sein könnte, ist natürlich groß.

Tomas Bernhardt erhält bei der Suche viel Hilfe von anderen Hundenfreunden und ist dafür sehr dankbar. Sogar mit einer Drohne wurde gesucht. Zudem hat sich die Familie Bernhardt an den Tierschutz Bad Segeberg gewendet. Dort erhält sie jede mögliche Unterstützung. So hat der Tierschutz unter anderem eine Suchaktion organisiert. „Die Erfahrung ist, dass Hunde meist in der Gegend bleiben, wo sie entlaufen sind“, sagt Henrike Schwarz, die Vorsitzende des Tierschutzes. Sie ruft alle Bewohner aus der Gegend auf, sich zu melden, wenn sie Nando gesehen haben. „Nando ist ein ängstlicher Hund und wird vermutlich nicht auf Menschen zugehen“, sagt Tomas Bernhardt. Er hofft, dass der 65 Zentimeter große Hund wegen seines auffällig hellen Fells gesehen wurde. Hinweise nimmt der Tierschutz unter Telefon 0  45  51 / 65  51 oder die Polizei entgegen.

Zwei Azubis kümmern sich um die Tiere im Heim

Merle Thies ist im ersten Lehrjahr in der Ausbildung zur Heim- und Pensions-Tierpflegerin und kümmert sich täglich auch um die Meerschweine und Kaninchen.Fotos: mq

Bad Segeberg (mq). Merle Voß und Merle Thies sind beide mit Tieren aufgewachsen. „Ich kann mir ein Leben ohne Tiere gar  nicht vorstellen“, sagt Merle Voß, die auf einem Bauernhof in der Nähe von Wasbek groß geworden ist.

Für die 21-Jährige stand früh fest, dass auch bei der Berufswahl das Thema Tiere eine große Roller spielen sollte. Nach Praktika bei Tierärzten und beim Tierschutz legte sie sich auf die Ausbildung zur Heim- und Pensions-Tierpflegerin fest und erhielt vom Tierschutzverein Bad Segeberg und Umgebung eine Zusage. Aktuell befindet sich Merle Voß im dritten Lehrjahr.

Sie geht voll in ihrem Lehrberuf auf, kümmert sich liebevoll um die vielen Heimtiere und schätzt die abwechslungsreiche Tätigkeit. Das schönste Erlebnis war bisher für sie eine Handaufzucht von Katzenwelpen. Wenn die kleinen Kätzchen keine Mutter mehr haben oder abgewiesen werden, müssen sie die erste Zeit von Hand aufgezogen werden. „Dann durfte ich die Welpen sogar mit nach Haus nehmen und ihnen die Flasche geben“, schwärmt Merle Voß von diesem Einsatz.

„Für Lehrlinge ist das schon ein Highlight“, sagt die hauptamtliche Tierheimleiterin Anja Steffen. Die gelernte Tierpflegerin bildet die beiden jungen Frauen aus. Dabei beschränkte sich das Einsatzgebiet nicht auf das Tierheim im Neuland. Der Tierschutz wird auch von Veterinäramt, Feuerwehr oder Rettungsdienst gerufen, wenn sich ein Tier in einer schwierigen Situation befindet. So musste Merle Thies helfen, als sich ein Schwan am Ihlsee nicht mehr selbst aus einer misslichen Lage an einem Steilhang befreien konnte. „Da bin ich über den Zaun geklettert, habe mir den Schwan geschnappt und nach oben getragen“, sagt sie. Auch wenn Tiere aus Wohnungen geholt werden müssen, ist Hilfe gefragt.

Auch Merle Thies, ebenfalls 21 Jahre jung, hat sich gewünscht, in einem künftigen Beruf mit Tieren zu tun zu haben. „Mir hat das Praktikum sehr geholfen, mich für diese Ausbildung zu entscheiden“, sagt die Geschendorferin. Sie selbst hat zu Hause einen Hund und zwei Kaninchen und freut sich jeden Tag auf die Arbeit im Tierheim.

Anja Steffen ist sehr zufrieden mit dem Einsatz der beiden Auszubildenden. „Wir sind ein kleines Team, da muss alles funktionieren.“ Sie freut sich über Bewerbungen für Praktika, natürlich auch von jungen Männern.

Fressnapf steht fest an der Seite des Tierschutzes

Anja Steffen, hauptamtliche Leiterin des Tierschutzes Bad Segeberg (re.), freut sich über die Unterstützung des Fressnapfes Bad Segeberg. Inhaberin Gudrun Kelde-Grefe liegt der Tierschutz schon lange am Herzen. Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen Wun

Bad Segeberg (mq). Wenn es um die Unterstützung des Tierschutzes Bad Segeberg und Umgebung geht, dann ist der Fressnapf Bad Segeberg ein verlässlicher Partner. „Bei mir liegt die Liebe zu Tieren in der DNA. Tierschutz ist super wichtig“, sagt Inhaberin Gudrun Kelde-Grefe, die auch in Neumünster zwei Fressnapf-Märkte betreibt.

Anja Steffen, die hauptamtliche Leiterin des Bad Segeberger Tierheims im Neuland, ist regelmäßig vor Ort und erhält beispielsweise Bruchsäcke mit Futter und vieles, was über ist im Fressnapf (Gie-schen-hagen 3) neben dem Edeka-Markt. „Diese stetige Hilfe ist sehr wichtig für uns“, sagt Anja Steffen. Auch wenn Aktionen im Fressnapf laufen, wird der Tierschutz nicht vergessen. Aktuell verkauft der Fressnapf große Einkaufstaschen, von dem Erlös erhält auch der Tierschutz eine Spende. Zudem steckt die Kundschaft Geld in die Spardose an der Kasse oder spendet Futter in die Extra-Box.

Jetzt läuft zudem die Weihnachtsaktion zum wiederholten Mal im Fressnapf. An dem Weihnachtsbaum im Eingangsbereich hängen Wunschkarten aller Tiere, die der Tierschutz Bad Segeberg aktuell betreut. Kundinnen und Kunden können sich eine Karte auswählen und den Wunsch erfüllen.


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