Wahlstedts Kleingärtner lieben Ruhe, Natur und Gemeinschaft Ein Paradies am Stadtrand

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von Gerald Henseler

Wahlstedts Kleingärtner lieben Ruhe, Natur und Gemeinschaft Ein Paradies am Stadtrand

Anna-Lena Esch führt den Verein Gartenfreunde Wahlstedt. Sie ist stolz auf die tolle Gemeinschaft in den beiden Kolonien.Foto: ohe

Wahlstedt (ohe). Der Kohlrabi ist in diesem Jahr nicht gut geraten. „Der ist zu holzig“, ärgert sich Kleingärtnerin Anna-Lena Esch. Dafür sprießt das Cola-Kraut im Kräuterbeet daneben umso besser. Für die Kinder bereitet die Vorsitzende des Vereins der Gartenfreunde Wahlstedt daraus gern ein Cola-Ersatzgetränk, ganz ohne Zucker, zu.

Nur wenige Minuten braucht Anna-Lena Esch von ihrer Wohnung bis zur Kolonie Kronsheide im Wahlstedter Gartenweg. Hier findet sie Ruhe, Naturgenuss und gesellige Gemeinschaft. „Bei uns herrscht Harmonie. Hier hilft jeder jedem“, freut sich Anna-Lena Esch. Sie führt den Verein, zu dem auch die Kolonie Abendfrieden gehört, in der zweiten Amtsperiode. Alle im Verein kennen sie.  Das Vorstandsteam harmoniert gut.

„Ein Kleingarten ist etwas anders, als ein eigener Garten am Haus. Hier gelten Regeln“, erklärt Anna-Lena Esch. Auf einem Drittel der Fläche müssen die Kleingärtner  Obst- oder Gemüse anpflanzen. Die Lauben dürfen nicht zu groß sein und das Unkraut darf nicht überhand nehmen. Dafür erhalten die Pächter ihre Gärten zu einem geringen Preis. Zwischen zehn und zwölf Cent pro Quadratmeter zahlen sie jährlich. Hinzu kommen Gebühren für Wasser und der Mitgliedsbeitrag. „Die Jahresrechnungen liegen so bei 200 Euro“, sagt Anna-Lena Esch. Der Arbeitsdienst ist eine weitere Auflage. Früher haben sich die Vereinsmitglieder an bestimmten Terminen zu den Diensten getroffen. Seit dem vergangenen Jahr vergibt der Verein anhand einer Liste Aufgaben wie das Rasen mähen auf der Gemeinschaftsfläche. „Zu Beginn war ich sehr skeptisch, aber das klappt sehr gut“, freut sich Anna-Lena Esch.

Die knapp hundert Pächter in den beiden Wahlstedter Kolonien halten ihre Gärten gut in Schuss. „Wir erleben gerade einen Generationswechsel“, sagt die Vereinsvorsitzende. Betagten Senioren wird die Arbeit zu viel. Junge Familien rücken an ihre Stelle. Drei Gärten sollen demnächst frei werden. „Wir hatten eine lange Warteliste. Leider ist diese mir bei einem Computerabsturz verloren gegangen“, bedauert die Vereinsvorsitzende. Jetzt sucht sie nach neuen Interessenten.

Gefehlt hat den Wahlstedter Kleingärtnern bislang ein Vereinshaus. Das ändert sich jetzt. Eine Parzelle richten die Vereinsmitglieder als Gemeinschaftsgarten. Zwei Carports wollen sie zu einer Gemeinschaftslaube ausbauen. Einen Grill, Zelte, Tische, Stühle und Bänke haben sie bereits gekauft. Auch Spielsachen für Kinder gehören dazu.

Hier wollen die Kleingärtner in Zukunft gemeinsam feiern. Nach getaner Arbeit setzen sich die Kleingärtner gern in kleineren Runden zusammen. „Neulich haben wir am Lagerfeuer gesessen und uns bis spät in die Nacht Gruselgeschichten erzählt“, sagt Anna-Lena Esch. An einem anderen Abend beobachtete sie mit ihrem Mann den Sternenhimmel. „Hier ist rundum alles dunkel. Da wirkt der viel schöner“, sagt sie.

Kleingarten-Interessenten erreichen Anna-Lena Esch unter der Rufnummer 01 59 / 06 54 03 45.


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