Weitspringen in der Kreissporthalle soll möglich sein
Bad Segeberg (mq). 44 Jahre lang wurde die Weitsprunganlage in der Bad Segeberger Kreissporthalle unfallfrei betrieben. Doch seit der Prüfung durch die Unfallkasse der Berufsgenossenschaft im Februar dieses Jahres ist die Anlage gesperrt. Sogar die Stromkabel wurden stillgelegt. Darüber ärgert sich Helmut Lenz, der beim SC Rönnau 74 die Leichtathletik-sparte leitet, sehr. Er spricht von wenig Sachkenntnis und Dilettantismus.
„Die Sperrung war aus sachlichen und sicherheitsmäßigen Gründen unnötig und völlig überzogen“, sagt Helmut Lenz. Er widerspricht den Argumenten, die den Ausschlag für das Einschreiten der Unfallkasse gegeben haben. „Bemängelt wurden die scharfen Kanten an der Grube. Dabei weiß jeder, der sich mit der Anlage auskennt, dass im ersten Geräteraum zehn Zentimeter breite und um die ganze Anlage führende Gummilaschen hängen, die dem wirksamen Abdecken der scharfen Kanten dienen“, sagt Lenz.
Auch der Grund, dass kein Platz für zwei Springer vorhanden ist, lässt Helmut Lenz so nicht stehen. „Wenn beide Anlagen gleichzeitig in Betrieb sind, dann wird eine Anlage so lange gesperrt, bis der Springer auf der anderen Anlage seinen Sprung absolviert hat. Damit hat jeder Springer die gesamte Sprunggrube für seinen Sprung zur Verfügung!“ Eine Gefährdung sei dadurch ausgeschlossen. „Das kann man aber nur wissen, wenn man die Nutzer beteiligt“, sagt Helmut Lenz – und das sei bei der ganzen Maßnahme nicht geschehen. Die Sportvereine und Verbände seien nicht eingebunden gewesen noch seien sie informiert worden.
Er fordert, dass die seiner Ansicht nach völlig überzogene Sperrung aufgehoben wird und so schnell wie möglich ein Elektriker beauftragt wird, die gekappten Stromkabel für den Betrieb der Anlage wieder zu aktivieren. Denn im Januar stehen wichtige Wettkämpfe an, unter anderem die landesoffenen Kreismeisterschaften am ersten Wochenende im neuen Jahr und am ersten Februarwochenende die Mehrkampfmeisterschaften.
Der Kreis Segeberg, Fachdienst Liegenschaften und Bauprojekte, antwortete auf eine BB-Anfrage: „Die Thematik wurde bereits in der öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Sport am 26.11.24 sowie in der ebenfalls öffentlichen Sitzung des Bauausschusses am 3.12.2024 erörtert. Die Verwaltung ist nun in einem engen Austausch mit dem Kreissportverband. Eine Stellungnahme können wir nach Klärung der Sachverhalte geben.“
Mittlerweile hat es ein Gespräch zwischen Holger Böhm, Vorsitzender des Kreissportverbandes Segeberg, und Landrat Jan Peter Schröder gegeben. Ergebnis: Eine Sondergenehmigung der Weitsprunganlage kann ermöglicht werden. Helmut Lenz: „Das werden wir jetzt mit dem Kreisleichtathletikverband umsetzen!“